Schließung des MVZ Gynäkologie Rottweil 

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Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Gynäkologie am Standort Rottweil wird zum 31. März 2025 geschlossen. Der Grund: nicht nachbesetzbare Kassenarztsitze. Dies gab die Trägergesellschaft in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Entscheidung, das MVZ Gynäkologie in Rottweil zu schließen, sei „nach sorgfältiger Abwägung und in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen getroffen“, heißt es in einer Mitteilung der MVZ Trägergesellschaft Zollernalb Klinikum mit Sitz in Balingen.

„Die Schließung des MVZ Gynäkologie Rottweil ist eine bedauerliche, aber notwendige Maßnahme. Wir haben in den letzten Monaten intensiv nach Lösungen gesucht, um die gynäkologische Versorgung langfristig sicherzustellen. Leider ist es uns nicht gelungen, die erforderlichen personellen Ressourcen oder eine neue Trägerstruktur für Rottweil zu gewinnen.“ So wird der Schritt begründet.

Das in der Königstraße 27 untergebrachte Versorgungszentrum beschäftigt zwei Fachärzte für Frauenheilkunde und besteht seit September 2022. Seither trug es dazui bei, die ambulante Nahversorgung in Rottweil zu gewährleisten.

Die Schließung geht mit einem großen Bedauern einher. „Wir möchten uns bei unseren Patientinnen für ihr Vertrauen und ihre Treue bedanken“, heißt es in der Veröffentlichung. Das Team des MVZs wolle bis zur Schließung zur Verfügung stehen, um die Patientinnen bei der Suche nach alternativen ambulanten gynäkologischen Versorgungsangeboten in der Umgebung zu unterstützen. Für weitere Informationen und Rückfragen können sich die Patientinnen an frauenheilkunde.rw@mvz-zollernalb.de wenden.

Die Mitteilung schließt mit den Worten: „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die diese Entscheidung mit sich bringt, sehr.“

Pressemitteilung (pm)

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5 Kommentare

  1. Die Gründe warum ein Arzt seine Praxis schließt möchte ich hier nicht diskutieren. Denn sie sind nun mal zu akzeptieren.
    Vielleicht wachen so langsam die Bürger auf, dass unsere vielgerühmte ärztliche Versorgung so langsam Geschichte ist. Hausärzte, Zahnärzte und die ganzen diversen Spezialisten sind zur Zeit kostbar wie ein Juwel. Glücklich wer versorgt ist, der Arzt jünger als man selbst ist und dadurch die ganzen Vorsorgeuntersuchungen machen kann. Nun dürften sich sicherlich viele Frauen auf die teils vergebliche Suche machen.
    Man muss sich schon fragen warum? Ist es nicht mehr attraktiv eine eigene oder eine Gemeinschaftspraxis zu führen? Sindelfingen die gesetzliche Randbedingungen so verheerend? Wenn dem so ist sollten alle Versicherten auf die Barrikaden gehen. Geld ist im System genug vorhanden, wenn man bedenkt wohin Deutschland überall Geld „verschenkt“.
    Den suchenden Frauen kann man nur viel Erfolg wünschen.

    1. Auch wenn einem Ihr vorletzter Satz mal wieder den Schauer der Schlichtheit über den Rücken jagt, dem Rest Ihrer Gedanken kann ich nur beipflichten.
      Warum, fragen die Menschen, warum ist das Heute so, warum will denn Keiner mehr, früher war es doch auch…, berechtigte Fragen, dazu eine kleine Anekdote.
      Als ich in den späten 90ern für eine Münchner Bank mit angeschlossener Elektrowerkstatt tätig war, durfte ich mich eines guten Verhältnisses zu meiner Chefin Fr. Dipl. Ing. und deren Gatten glücklich schätzen. Dieser schickte sich gerade an, den Arztberuf zu ergreifen und insbesondere die Fachrichtung der Augenheilkunde.
      Damals, also Früher, in der guten alten Zeit, wo die Madeln noch sittsam und die Burschen schneidig waren… hatten wir „Ärzteschwemme“ und er fand sich mit zwei weiteren Praktikanten, auf ein und derselben, für alle Drei insgesamt mit 1.500DM dotierten Stelle wieder (aber auch damals reichten 500DM zumindest für einmal Nudeln mit Ketchup am Tag, denn der Papa vom heutigen Boomer Vermieter, hatte noch nicht so hohe Renditeerwartungen an seine zu vermietende Studentenbude).
      Ja, so konnte man mit den reichlich „Angeschwemmten“ einst noch umgehen und neben einem mittelalterlich hierarchischen Denksystem im eigenen Berufsstand, auch schikanöse Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten aufzwängen.
      Und heute? Heute sind die Geburtenstarken auf dem Weg zur Rente, aus der ehemaligen SBZ stoßen keine Arbeitslosen zum schamlos dingen mehr hinzu und das Ausland lockt mit den durch denselben Mangel geprägten, oft besseren Vergütungen.
      Das ist ist alles keine 30 Jahre her, also gerade einmal 2/3 einer ordentlichen Arztkarriere, ist somit also beim besten Willen noch lange nicht vergessen.
      Achso und kleiner FunFact noch dazu. Man stelle sich einmal vor, ich hätte es durch das vom konservativen Furor besonders scharf und streng gepimpte G8 geschafft (Altvordere lieben es gerne streng, bei Ihnen war es ja auch streng und den Rest kennen sie aus den Pennälerfilmen der 70er und da ging es ja zu…), meine Jugend diesem Moloch geopfert und dabei mit 1,0-1,2 abgeschnitten, in einem gestrengen Auswahlverfahren obsiegt und es an eine der Universitäten geschafft, die aufgrund „Exzellenz“ Betitelung, die besseren beruflichen Aussichten bietet (wir betrachten dabei nicht, dass es meine Familie nochmal annähernd 100.000€ an weiteren Mitteln gekostet hat, mich bis Ende 20 endlich ans Geldverdienen zu führen).
      Glauben Sie, beim besten Willen, auch nur annähernd und bei hoffentlich klarem Geiste, dass ich mir dann ernsthaft Gedanken darüber mache, in der Provinz auf eigenes Risiko eine Praxis zu eröffnen, vor der KV wie zur Priesterweihe auf dem Boden zu kriechen, bis ich einen Kassenzulassung bekomme, um dann 70-80 Stunden die Woche zu arbeiten und für sämtliche meiner Bemühungen zur stetigen Effizienzsteigerung, mit cross-selling Zahnreinigungen zu verkaufen, alten Omas IGEL Leistungen anzudingen, von einer überbordenden Bürokratie jeden Tag noch so richtig schön in den Allerwertesten … – Ich glaube nicht.
      Wohl, auch diese Zusammenstellung ist nur beispielhaft, aber ich fürchte wir müssen uns mit der unbefriedigenden Gesamtsituation arrangieren, während die Einen nur wirkungslos Verpuffendes tun, aber es in Sonntagsreden wunderbar schön reden und die Anderen gerne Millionenfach auch die abschieben wollen, die am 25.12 um 18:00 Uhr die Notaufnahme im ehemaligen KHK besetzen.
      Einigen wir uns doch einfach drauf, dass diese rotzfreche und geldgierige Generation einfach nicht mehr arbeiten will und nur noch Ansprüche stellt und es sie ausschließlich in die großen Städte zieht, um reichen Witwen als faule Radiologen, das Geld aus der Tasche zu tomographieren, dann haben wir wenigstens gedanklich Schuldige gefunden.

      1. Das möchte ich so nicht stehen lassen. Das Problem ist viel zu vielschichtig.
        Die Reglementierung durch die Kassenärztliche Vereinigung hat sicherlich ihren Anteil.
        Des weiteren auch die Abschaffung der Wehrpflicht. Jetzt werden sich viele fragen wieso das nun …. Zum einen dürfte die Behauptung zum größten Teil stimmen, dass Schüler ein „schlechteres“ Abi schreiben denn Schülerinnen. Durch die Wehrpflicht könnten die Schüler ihre Abinoten verbessern. Nun Frauen im Medizinstudium sind per se nicht schlecht. Einzig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestaltet sich in der immer noch vorliegenden Rollenverteilung Mann / Frau schwierig. Dadurch fehlen einfach Mediziner auf dem „Markt“.
        Und ja die Work Life Balance tut ihr übriges. Dabei ist das Verhältnis nicht ausgewogen ….. Life ueberwiegt und führt zur Aussage die “ Jungen“ wollen nicht mehr arbeiten.
        Wer ist nun Schuld? Vermutlich wir alle zusammen!

        1. Wenn man die Arbeitszeiten von Ärzten aus Vergangenheit und Gegenwart so betrachtet, dann sollten sie die „Schlagwortschlacht“ um die Work-Life-Balance lieber nicht führen, dass ist das Übliche „Wir waren früher fleißiger, da herrschten noch Zucht und Ordnung“ Geplapper jeder ausgehenden Generation.
          Ich gebe Ihnen aber absolut recht, es liegt an uns Allen, die Diskussion um die diversen Zusammenhänge im Gesundheitswesen ist ja alt. Früher, als nur WORK zählte, fragte sich Niemand, ob ein Arzt mit den Arbeits- und Schichtzeiten, nach 36 Stunden mit Bereitschaft, überhaupt noch klar denken kann, wenn man zu ihm auf den Tisch kommt. „Wenn der Bereitschaft hat, liegt der ja im Bett rum“, oder „Dafür kriegt er ja auch einen Haufen Geld und fährt Porsche“, waren die Erklärungen. Das wurde aber auf alle Gesundheitsschaffenden in Medizin- und Rettungswesen angewendet. Was braucht ein Hausarzt Familie, der hat doch eine Berufung und einen Haufen Geld, da soll sich seine Frau drum kümmern, die ist doch so aufgeblasen, weil mit Herrn Doktor verheiratet…
          Heute ist Frau von Herrn Doktor, halt doch oft eben auch Frau Doktor und muss sich mit der von den Altvorderen als ausreichend angesehenen Rolle, definitiv nicht mehr zufrieden geben.
          Work-Life-Balance, warum hat ein Typ, der an einem Werkstück arbeitet, nach 7,65 Stunden Feierabend und der, dessen im Notfall in Sekunden zu treffende Entscheidung, meine weitere Gesundheit, oder gar mein Überleben maßgeblich beeinflusst nicht? Hat der in seiner 36h Bereitschaft mal wenigstens 6 Stunden am Stück geschlafen, oder war er alle halbe Stunde wach, weil wieder Jemand krank war und er allein?
          Ist das schon anmaßende Life-Work-Balance? Vielleicht sind die Heute nicht mehr so blöde wie wir und lassen sich nicht mehr ein X für ein U vormachen. Die, welche die Aussage, dass die Jungen nicht mehr arbeiten wollen vom Stapel lassen, sind meist die, welche es durch diese Ausbeutung der Arbeitenden in der Gesundheitswirtschaft dadurch entweder bequemer und/oder einträglicher hatten, das sind u.U. wir Alle (vor allem weil Politik diese Phrasen oft und gerne drischt und wir sie ihr nur allzu gerne abnehmen).
          Ist dieselbe Doppelmoral wie zwischen „Millionen abschieben jetzt“ und „Morgen kommt Oksana wieder drei Monate mit Touri-Visum um den Opa zu pflegen, damit das Heim nicht das schöne Erbe kostet“. Natürlich 24/7, mit voller Work-Work-Balance. Aber auch da gibt es den passenden neoliberalen Spruch gratis garniert:“Für Wohlstand muss man halt arbeiten“, und schon ist alles wieder gut.

          P.S. Sorry wegen der Fokussierung auf die Ärzteschaft, es ist klar, dass es allen Anderen in dieser Situation in der Branche doch genauso geht. (Nicht Schwester Betty gucken, dass ist Schwachsinn!).

          1. Was man vielleicht auch nicht vergessen darf, Gesundheit und Gesundheitsvorsorge kostet einfach Geld. Die GKV Beiträge immer weiter künstlich niedrig zu halten, Leistungen nicht zeitgemäß anzupassen….. das kann nicht die Dauerlösung sein.
            Probleme der Work Life Balance Generation liegt vielleicht auch darin, dass man nur einen Job sucht. Beruf hat aber was mit Berufung zu tun…… Das fehlt heute in allen Bereichen. Irgend jemand wird es schon für „lau“ machen…… Und ja der Zustand früher war nicht besser wenn die Arbeitszeiten angeschaut werden. Und nein warum sollen die Frauen heute nur für die Erziehung zuständig sein. Eine gute Versorgung der Kinder kostet dann halt auch Geld, man erwirtschaftet aber in dieser Zeit auch Geld.
            Solange man die “ jungen“ nur hofiert und denen nicht klar wird, dass das Honigglas auch Mal leer ist, wird sich nichts ändern. Unsere Politik hat jedenfalls kein Interesse daran!

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